🇳🇴 Angeln in Norwegen: 30 Grad, starke Fänge & neue Regeln 📉

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90 cm kämpferischer Köhler mit 7,0 kg Körpergewicht

Mehr als nur Angeln

Manchmal braucht es nur ein paar Tage am Wasser, um den Kopf freizukriegen. Nicht komplett abschalten – aber langsamer werden. Weiter schauen. Tiefer atmen.

Für uns ist Norwegen längst mehr als ein Urlaubsziel. Es ist ein Fixpunkt im Jahr, ein fester Rhythmus. Seit 2019 (der harte Kern seit mehr als 25 Jahre!) fahren wir jeden Sommer an denselben Ort – mit Vorfreude im Auto und Angelzeug im Kofferraum.

Diesmal war alles wie immer – und trotzdem irgendwie anders: Das Wetter spielte verrückt, die Fische waren beeindruckend, und über allem schwebte schon der Blick nach vorn. Denn die Regeln für Angler in Norwegen ändern sich bald. Und das spürt man – auch wenn es uns diesmal noch nicht direkt betraf.

Garten Sjohus Norwegen

🧭 Anreise Richtung Fjord – unser Weg nach Garten

Sechs Personen, zwei Autos, ein Anhänger – unser bewährtes Setup. Früh morgens starten wir in Berlin und steuern Richtung Rostock, wo am Nachmittag unsere Fähre nach Trelleborg ablegt. Die Fahrt über die Ostsee ist jedes Jahr ein entspannter Einstieg in den Urlaub, bei dem man innerlich schon auf „Norwegen-Modus“ umschaltet.

Zwar gibt es auch andere Wege nach Norwegen – zum Beispiel per Nachtfähre direkt von Kiel nach Oslo oder über Dänemark via Hirtshals – doch für uns hat sich die Kombination aus Auto, Fähre und Roadtrip durch Schweden einfach bewährt.

Nach der Ankunft in Trelleborg geht es weiter Richtung Norden: Jönköping, Karlstad, kurz vor Oslo über die Grenze, dann auf die E6. Immer weiter Richtung Mittelnorwegen. Die Straßen werden leerer, die Landschaft weiter – Seen, Wälder, Felsen. Irgendwann ist klar: Jetzt sind wir wirklich da.


🧃 Verpflegung & Einfuhr: besser vorbereitet als überrascht

Wir bringen traditionell einen großen Teil unserer Verpflegung selbst mit – Frühstück, Getränke, Snacks und vorgekochtes, tiefgefrorenes Essen, das wir später nur noch aufwärmen müssen. Das spart Zeit, Geld und Planung vor Ort, denn die Preise in Norwegen sind bekanntlich deutlich höher.

Was viele vergessen:
Nicht alles darf einfach eingeführt werden.
Kartoffeln sind zum Beispiel komplett verboten (wegen Pflanzenschutz), und auch bei Fleisch, Milchprodukten oder Alkohol gelten klare Mengenbeschränkungen. Wer kontrolliert wird – und das kommt durchaus vor – sollte also wissen, was erlaubt ist. Aktuelle Infos gibt’s auf toll.no.

Fähre Rostock Trelleborg
Auffahrt in die Fähre Rostock / Trelleborg

Die Straßen sind gut ausgebaut, der Verkehr entspannt. Wir machen regelmäßig Pausen und wechseln uns beim Fahren ab, denn auf knapp 1.200 Kilometern sollte man die eigene Müdigkeit nicht unterschätzen.

Unterwegs können automatische Mautgebühren anfallen – die Kennzeichen werden einfach digital erfasst. Wer sich vorher bei epass24.com registriert, bekommt die Abrechnung gesammelt per Mail – das gilt auch für manche Kurzfähren, die Teil der Route sein können.

Die Tempolimits liegen meist bei 80 bis 100 km/h, nur selten höher. Gerade auf längeren Strecken sollte man auf Abschnittskontrollen achten, bei denen die Durchschnittsgeschwindigkeit gemessen wird – und Verstöße werden teuer.

der silberne Elch. Am Rastplatz Bjøråa, rund 110 km nördlich von Elverum
Der silberne Elch. Am Rastplatz Bjøråa, rund 110 km nördlich von Elverum

🫎 Pause mit Aussicht – der silberne Elch

Irgendwann auf der letzten Etappe vor unserem Ziel steht er wie jedes Jahr: der silberne Elch. Am Rastplatz Bjøråa, rund 110 km nördlich von Elverum, ragt er mit 10,3 Metern Höhe aus poliertem Edelstahl – damit war Storelgen die höchste Elch-Skulptur der Welt, bis die Kanadier ihn mit „Mac the Moose“ (10,36 m) in Moose Jaw, Saskatchewan übertrumpften.

Für viele Reisende ist der Halt dort ein kleines Ritual – so auch für uns. Ein Kaffee vom Thermobecher, Beine vertreten, Foto in der Sammlung. Dieses Jahr machte den Moment noch magischer: In der Nähe entdeckte ich tatsächlich einen echten jungen Elch!

Storelgen steht nicht nur da, um beeindruckend zu sein – er wurde bewusst gebaut, um Fahrende zum Anhalten zu bewegen und auf echte Elche zu sensibilisieren, die in Norwegen tatsächlich am Straßenrand auftauchen können

🫎  Mehr über Elche in unserem Blog:
➡ Der Elch: König der nordischen Wälder

Garten Sjøhus AS

🎣Ankommen, Auspacken, Angeln

Nach einem langen Reisetag – mit Anfahrt, Fähre und vielen Stunden auf skandinavischen Straßen – erreichen wir endlich Garten Sjøhus. Viel Schlaf gab’s vorher nicht, nur ein kurzes Powernap auf der Fähre. Aber die Vorfreude hält wach.

Die Anlage liegt direkt am Wasser, die Hütten sind schlicht, sauber und bestens ausgestattet. Die Boote liegen bereit – stabil, gut motorisiert, mit Echolot und Kartenplotter. Wer’s genau wissen will: garten.no gibt einen guten Überblick.

Dann beginnt das, was jeder kennt, der mit Gruppe und Gepäck ankommt: Ausladen, einräumen, sortieren. Kühlboxen verstauen, Angelkisten durchsehen, Schlafplätze beziehen. Jeder weiß, was zu tun ist – das geht mittlerweile fast automatisch. Parallel werden die Ruten zusammengebaut, Rollen prüfen, Vorfächer geknotet, Köder/Pilker durchgesehen.

Nach dem Auspacken folgt das, worauf wir uns ehrlich gefreut haben: das erste gemeinsame Abendessen. Vorkochen hat sich mal wieder gelohnt – Essen aufwärmen, Tisch decken, Feierabendgefühl genießen.

Und weil das Licht noch ewig hält – und die Neugier sowieso – machen wir am Abend gleich die erste kleine Runde: Für ein bis zwei Stunden raus aufs Wasser, einfach nur zum Ankommen. Kein großer Fangdruck, keine Hektik – nur das erste Gefühl: Wir sind wieder da.

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🌊 Heiße Tage, zähe Bisse und besondere Begegnungen

Die ersten Tage waren – sagen wir’s ehrlich – nicht gerade von Erfolg gekrönt. Wir kennen die Spots, wir kennen die Bedingungen, wir halten uns an Ebbe und Flut. Trotzdem waren die Fänge eher mager. Ein paar kleinere Dorsche, vereinzelte Köhler, aber nichts, was die Kisten ernsthaft gefüllt hätte.

Vielleicht lag’s am Wetter. Die Sonne brannte fast schon untypisch für Norwegen – oft knapp 30 Grad, kaum Wind, die Oberfläche spiegelglatt. Klingt nach Urlaubsidylle, ist aber fürs Angeln eher schwierig. Die Fische standen tief, waren träge – und wir teilweise auch.

Also haben wir den Rhythmus angepasst: Nachts angeln. Wenn die Hitze nachließ und das Wasser abkühlte, ging es nochmal raus. Es war angenehmer – aber auch nachts blieben die Fänge eher überschaubar.

Dafür hat uns die Natur nicht im Stich gelassen. An einem der heißesten Tage – das Wasser flimmerte, die Luft stand – tauchten sie plötzlich auf: Schweinswale, die um unser Boot schwammen. Ganz nah, fast lautlos, neugierig. Sie begleiteten uns eine ganze Weile, tauchten ab, kamen wieder hoch. Man hörte das Prusten beim Atmen, sah die Rücken durch die glatte Wasseroberfläche gleiten. Ein Moment, der hängen bleibt – egal, wie viel Fisch im Boot liegt.

Angeln in Garten Sjohus Norwegen. Sonnenuntergang
Mäßige Bisse am Abend, dafür ein schöner Ausblick und ein schöner Sonnenuntergang.

🚶‍♂️ Wenn der Fisch nicht will – dann eben die Insel

Und wenn die Fische mal nicht wollten? Dann eben Plan B: Wanderschuhe statt Rute.

Entlang der Insel gibt es keine klassischen Wanderwege – nur unbefestigte Pfade, Felsen, Gras, und manchmal ein paar Schafe. Keine Menschenseele, kein Lärm – nur Wind, Wasser und Weite. Wir haben Muscheln gesammelt, Fotos gemacht, die Aussicht genossen. Es muss nicht immer ein kapitaler Fang sein – manchmal reicht auch ein stiller Moment mit Blick aufs Meer.

Oder man macht einfach mal was anderes:
🛍️ Eine kleine Shopping-Tour in Brekstad, dem nächsten größeren Ort, ist schnell gemacht.
🛥️ Oder ein kurzer Ausflug mit der Fähre nach Storfosna, ganz in der Nähe.
🚤 Und wer etwas mehr Zeit hat: Von Brekstad geht auch eine Schnellfähre direkt nach Trondheim – in etwa einer Stunde ist man mitten in der sehenswerten Altstadt mit Dom, Cafés und Hafen.

Garten Sjohus, Orland, Wandern

🐟 Wenn plötzlich alles passt

Zwei Tage vor Abreise. Die Kisten waren gerade mal halb voll, die Stimmung irgendwo zwischen „wird schon noch“ und leiser Enttäuschung. Also wollten wir nochmal gezielt auf Heilbutt gehen – mit frischen Köderfischen.

Die See war an diesem Tag deutlich rauer, die Temperaturen spürbar kühler. Das Wasser aufgewühlt, trüb – es war spürbar Bewegung drin. Und genau da ging es los:

Ein jagender Schwarm nach dem anderen.
Köhler schossen durchs Mittelwasser, Dorsche standen tief am Grund – überall war Aktivität. Wir wollten eigentlich nur ein paar Köderfische holen, doch stattdessen kam Fang auf Fang: große Dorsche, kampfstarke Seelachse, Biss auf Biss, kaum Verschnaufpause.

Der Heilbutt rückte in den Hintergrund – an den hatten wir in dem Moment gar nicht mehr gedacht.
Zum ersten Mal in dieser Woche war alles im Flow: werfen, einholen, Drill, Kescher. Plötzlich war der ganze Trubel da, auf den man sieben Tage gewartet hatte.

der große Dorsch in Norwegen
der große 1,10 Meter Dorsch mit satten 11 kg Gewicht.

Und dann kam er:
Ein Dorsch, 1,10 Meter lang, 11 Kilo schwer.
Ein massives Tier – und das Besondere: Er hing seitlich in der Brustflosse, was den Drill alles andere als einfach machte. Kein typischer Kampf – aber ein zäher, schwer kontrollierbarer Widerstand.

Der Angler kämpfte – wie ein Wikinger.
Nicht, weil der Fisch besonders aggressiv war, sondern weil jeder Meter Seil gegen den Wasserwiderstand ging.
Der Körper quer im Wasser, volle Last auf der Rute – da musste gearbeitet werden.

Am Ende lag er im Boot.
Der Fang der Woche.

Fjord Orland Garten
Das Wetter wurde ein wenig Kühler und und das Wasser langsam unruhiger.

Und als hätten sie es geahnt, lief der nächste Tag genauso weiter. Wieder Jagd, wieder Bewegung im Wasser, wieder Action. Dieses Mal kam der nächste Höhepunkt:
Ein Köhler mit 90 Zentimetern und 7 Kilo – stark, kompakt, schnell.
Er hängt jetzt symbolisch über allem – Titelbild-Material, keine Frage.

Danach war klar: Die Kisten sind voll.
Was folgte, war fast Arbeit: filletieren, portionieren, eintüten, vakuumieren, beschriften. Die Kühltruhen liefen auf Hochtouren, und am Ende war alles verpackt – aber auch wir ziemlich platt.

Sonnenuntergang im Fjord in Norwegen Garten Orland

🍻 Der letzte Abend

Am letzten Abend dann: Durchatmen.
Die Kisten nochmal wiegen – wegen der 18-Kilo-Regel, sicher ist sicher. Alles verpacken, Ruten verstauen, Boote abschließen, Kühltruhen sichern.

Und natürlich: nochmal anstoßen.
Auf den Dorsch. Auf den Köhler. Auf die Schweinswale. Auf Norwegen.
Eine Woche, wie sie sein soll. Mal ruhig, mal wild – aber immer gut.

Am Samstag ging’s dann wieder zurück.
Mit weniger Energie als auf dem Hinweg – aber mit mehr im Gepäck.

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📦 Blick nach vorn: Fangregeln & wichtige Neuerungen

Schon ab dem 1. August 2025 treten neue Regelungen für Angelurlauber in Norwegen in Kraft

  • Tägliche digitale Fangmeldung wird Pflicht – für alle registrierten Angelbetriebe.

  • Nur Angler ab 12 Jahren dürfen die Exportquote nutzen.

  • Strengere Dokumentation & Kontrollen an der Grenze (z. B. Papierkram pro Person).

Die „gute“ Nachricht: Die 18‑kg‑Quote bleibt 2025 unverändert (2× pro Jahr).
Ab 1. Januar 2026 verringert sich die Quote auf 15 kg (2× jährlich),
und ab 1. Januar 2027 sind es schließlich nur noch 10 kg (2× jährlich)

Shirt Njordfisker - Garten Sjohus. Angeln Norwegen
Wer nach Teamshirts zum Thema Angeln in Norwegen sucht, ist bei Njordfisker.de genau richtig

🧢 Empfehlung: Stilvoll zurückbleiben, mit Norwegen im Herzen

Wer mehr will als nur Fisch – der holt sich Erinnerungen auch zum Anziehen.
Bei Njordfisker.de findest du stylische Teamshirts, Hoodies & Sticker für Norwegen-Angler, die sogar bei nassen Bedingungen oder beim Filitieren ihre Form behalten.

Die Shirts und Hoodies sind personalisierbar. Das heißt, ihr könnt z.B. eure Namen auf dem Ärmel schreiben. 
Das alles bietet der Njordfisker.de Konfigurator.

Und sowieso: Wenn du mal eine Empfehlung brauchst –
Garten Sjøhus, nichts als Vertrauen, gute Beratung, saubere Logistik.
➡️ Gartenseite: garten.no

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